Hoffnung schaffen in Dörfern in Afrika

Al Samar, Hilfe für Frauen und Kinder in Entwicklungsländern e.V.      Tel.:  030-4510289/ 25792446


Über uns

Gründung des Vereins


Alles fing 1990 für mich, Renate Amine, in Mali, in dem Dorf Dioro in der Nähe von Segou, an. Als weiße Europäerin war für mich die erbärmlich ausgestattete Geburtsstation, in der es nicht einmal Licht gab, erschreckend. Während meines Aufenthalts im Dorf ertrank ein kleines Mädchen, weil es auf der Suche nach der Toilette in ein mit Wasser gefülltes Loch fiel. Mich ließen die Zustände nicht mehr los und ich erzählte nach der Rückkehr alles meiner Mutter, einer einfachen Bauersfrau.
Meine Mutter war so entsetzt, dass sie mir 100 DM von ihrer kleinen Rente gab und sagte: „Es kann doch nicht sein, dass die Frauen ihre Kinder im Dunkeln gebären müssen und Kinder umkommen, weil es keine Toiletten in der Schule gibt. Renate, du musst unbedingt was machen“. Mit diesen 100 DM begann die Geschichte von Al Samar e.V.

Gemeinsam mit meinen Freundinnen organisierte ich kleine Bauchtanzveranstaltungen und sammelte Geld, mit dem wir für dieses Geburtshaus eine Solaranlage und für die Schule Toiletten finanzierten.

 

Nach der Eheschließung von Renate und Boukar im Jahr 1994 reisten sie in den Tschad. Beide besuchten sein Heimatdorf Mafaling und begannen mit 3000 DM die Projekte in diesem Dorf. Boukar selber stammt aus diesem Gebiet, aus einer ganz armen Bauernfamilie und musste, für die Schulbildung ab der 5. Klasse das Dorf verlassen, lebte bei fremden Familien bis er 1977 das Abitur machte. Als Gymnasiast in Ndjamena, Hauptstadt der Republik Tschad, hatte Boukar die Armut und den Hunger am eigenen Leibe erlebt. Durch den Verein Al Samar e. V. kämpft Boukar dafür, dass Jugendliche, die für die Weiterbildung ihre Eltern verlassen, nicht hungern müssen. Nach seinem Studium zum Politikwissenschaftler (Fachrichtung- Internationale Beziehungen) blieb Boukar Amine in Europa weil er tiefst überzeugt darüber war, dass er hier mehr für sein Land was machen kann.

 

Renate Amine, Wahlberlinerin aus Lübeck, verbrachte auf ihren Reisen durch Indien, Syrien, Türkei, Mali, Marokko und Guinea viel Zeit bei armen Familien. Sie erlebte hautnah die Not der Menschen. Das motivierte sie zur Hilfe zur Selbsthilfe und gründete im Jahr 1991 den Verein mit dem Namen „Al Samar, Hilfe für Frauen und Kinder in Entwicklungsländern e. V.“.

 

Boukar Amine, Dipl. Politologe, geb. 1 Juli 1955 in Mafaling (Tschad). Nachdem die Erste Tschadische Regierung, nach der Unabhängigkeitserklärung der Republik Tschad (11 August 1960), die französische Schule im September 1961 im Dorf Mafaling eröffnet hatte, war Boukar Amine einer der Pionierschüler. Nach der 4. Klasse mussten alle 36 Schüler nach Bousso (Kreisstadt, 31 km entfernt) ab der 5. Klasse gehen. So begann der Schulwanderweg von Boukar. Nach dem Realschulabschluss wurde er 1974 nach N'Djamena (Hauptstadt, früher Fort-Lamy) geschickt. Sein Halbbruder Malloum Haroun, der ihn eingeschult hatte, obwohl er Koranlehrer ist, fühlte sich auch dafür verantwortlich, dass Boukar erfolgreich die Schule besuchte. Als es feststand, dass die Schule in Mafaling mit der 4. klasse endete, sagte er zu Boukar: "Ich schicke dich nach Bousso zu Onkel Alhadj Addah M'Bororo. Und wenn du dort mit der Schule fertig bist, schicke ich dich weiter nach Fort-Lamy. So wohnte Boukar bei verschiedenen, fremden armen Familien bis er das Abitur 1977 machte. Nach zwei Jahren Berufstaetigkeit als Lehrer für Französisch und Englisch bekam Boukar Amine ein Staatsstipendium und studierte von 1979 bis 1991 Politik, Fachrichtung: Internationale Beziehungen, an der Universität T. G. Chevtschenko in Kiew (Ukraine). Er brach seine Doktorarbeit (Aspirantura) nach knapp drei Jahren ab und wanderte nach Westeuropa.

 

In Berlin lernte er Renate kennen und heiratete 1994. Somit begann sein Engagement bei Al Samar e.V. In diesem großen Freundeskreis fühlt er sich multikulturell wohl, da er selbst mit Trommeln und Tanzen aufgewachsen ist. "Trommeln und tanzen und damit noch mittellosen Menschen in Afrika helfen- das ist ja wunderbar und kann mir nur gut tun", sagte er schon damals.

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